Drogen auf dem Pausenhof?

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Eindeutig ja! Der Duden versteht unter Drogen: pflanzliche, tierische oder mineralische Rohstoffe für Heilmittel, Stimulanzien oder Gewürze. Und somit wachsen seit diesem Schuljahr Drogen im Heilkräutergarten am Schulzentrum. Natürlich haben wir keine Rauschmittel (das ist auch verboten) angepflanzt, sondern heilkräftige Kräuter.

Jetzt mag sich der ein oder andere fragen: Warum? Ganz einfach, schon seit einigen Jahren werden Drogisten und Drogistinnen am BSZNL ausgebildet und zu deren Ausbildung gehört ein umfangreiches Wissen u. a. über Heilkräuter. Sie lernen in Drogenkunde alles von Ackerschachtel bis Wermutkraut und erstellen ein Herbarium. Die Auszubildenden müssen als Teil ihrer Abschlussprüfung getrocknete und zerkleinerte Drogen erkennen, deren lateinische Namen wissen und die Anwendung und Produktbeispiele nennen können. Mit der bestandenen Abschlussprüfung erlangen die Drogistinnen und Drogisten den Sachkundenachweis, der sie befähigt, freiverkäufliche Arzneimittel zu verkaufen. Mit dem neu geschaffenen Heilkräutergarten wird dieses Lernfeld nun lebendig. Aber von alleine entsteht kein so schöner Garten; die fleißigen Schülerinnen und Schüler des BVJ/k-Care haben ihn in einigen mühevollen Stunden angelegt und werden ihn auch in Zukunft unkrautfrei halten (wobei der Löwenzahn auch ein Heilkraut wäre). Die 10. Klassen der Drogisten kümmern sich um die Beschriftung des Gartens. Wer nun neugierig ist, findet den Kräutergarten gleich neben dem Haupteingang. Hier stellen sich noch einige Drogen aus dem Heilkräutergarten vor:

Arnika:                 gut bei stumpfen Verletzungen, Verbrennungen, Insektenstichen, etc. (nur äußerliche Anwendung)

Baldrian:              beruhigt und löst Krämpfe, gegen Nervosität und Schlafprobleme, etc.

Eukalyptus:        antibakteriell, durchblutungsfördernd, schleimlösend und auswurffördernd, gut bei Erkältungskrankheiten (aber nie einsetzen bei Säuglingen und Kleinkindern!)

Holunder:           Holundersaft ist ein mildes Abführmittel, ein Tee aus den Blüten wirkt schweißtreibend.

Hopfen:               zur Bierherstellung, aber auch bei Unruhezuständen und Schlafstörungen, appetitanregend

Johanniskraut:  äußerlich als Rotöl gut gegen Verbrennungen oder Sonnenbrand, innerlich angewendet gegen nervöse und depressive Verstimmungen

Kamille:                krampflösend und entzündungswidrig, bei Magen- und Darmkrämpfen, bei Menstruationsbeschwerden, aber auch wundheilungsfördernd

Salbei:                  wirkt desinfizierend und entzündungshemmend, aber auch appetitanregend und verdauungsfördernd, gut bei Durchfall, Nachtschweiß, Fußschweiß oder Halsschmerzen.

Barbara Klug

geschrieben am 08.10.2024