Schulausflug Mödlareuth der Klasse MIM13

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Schulausflug Mödlareuth am letzten Schultag der Klasse MIM13


Die Öffnung der Mauer und somit die Öffnung der Grenze zwischen der BRD und der damaligen DDR jährt sich in diesem Jahr zum dreißigsten Mal. Aus diesem Grund besuchte die Klasse MIM13 am letzten Schultag mit der Klasse MGF10C das kleine Dorf Mödlareuth in der Nähe von Hof.

Doch was ist so besonders am kleinen Dorf Mödlareuth mit seinen 50 Einwohnern, dass sich eine Klassenfahrt dorthin lohnt?

Durch den Ort fließt ein Bach mit den Namen Tannbach, was auch noch nichts Besonderes ist. Es wird aber zu etwas Besonderem, wenn man weiß, dass dieser Fluss die Grenze zweier Bundesländer ist, und zwar dem heutigen Thüringen und Bayern, und somit die Ländergrenze mitten durch den Ort geht.

Im Jahre 1810 war es noch die Grenze zwischen den Königreichen Bayern und Thüringen und die Dorfbewohner konnten friedlich von einem Teil des Ortes in den anderen gehen. Auch ihre Kinder besuchten eine gemeinsame Schule. Dies änderte sich aber schlagartig nach dem 2. Weltkrieg. Von dort an bildete der Fluss eine Grenze zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und der US-Amerikanischen Zone und somit die Grenze zweier ideologischer Systeme: auf der einen Seite der Kapitalismus und auf der anderen Seite der Sozialismus.

Ab diesem Zeitpunkt war das Überqueren der Grenze schwieriger und es entstanden schon erste Grenzanlagen. Nach dem Bau der Berliner Mauer wurde auch die Grenzanlage in Mödlareuth unüberwindbar. Das Dorf war endgültig geteilt. Eine Teilung, die auch Familien und Freunde trennte und Besuche nahezu unmöglich machte.

In einem interessanten Vortrag von Herrn Jochen Frank bekamen wir eine Führung durch das deutsch-deutsche Museum und einen Überblick über die Entstehung der Grenzanlage bis zum Rückbau derselben.

Herr Frank berichtete anschaulich über erfolgreiche Fluchtversuche, aber auch über die tödlichen Gefahren, die der Todesstreifen in Form von Tretminen und Selbstschussanlagen barg. Fluchten waren so fast unmöglich.

So plötzlich wie die Grenzanlage kam, so schnell verschwand sie auch wieder in den Jahren 1989/90. Dank der weitsichtigen Entscheidung einiger lokaler Politiker wurde nicht die komplette Grenzanlage in Mödlareuth abgerissen. Ein Teil blieb bis heute stehen und wurde zum Deutsch-Deutschen Grenzmuseum.

Am Ende der Führung waren die meisten etwas durchgefroren, aber uns war auch gewiss, dass keine Mauer oder Grenze für die Ewigkeit gemacht ist.

Florian Zündt und Torsten Engel

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geschrieben am 03.12.2019