Fluch und Segen zugleich?
Die Corona-Pandemie sorgt nun seit mehr als einem Jahr für Aufruhr und nicht nur unser Privatleben, sondern auch das Schulleben sind dadurch erheblich eingeschränkt. Der reguläre Unterricht, wie man ihn sonst so kennt, fand monatelang nicht statt. Das Homeschooling und der Hybridunterricht jedoch machten es möglich, den Unterricht Corona-gerecht stattfinden zu lassen.
Die 11. Jahrgangsstufe des Wirtschaftszweiges, welche das wirtschaftliche und rechtliche Grundwissen der Schüler*innen stärken soll, umfasst für uns drei neue Fächer: Rechtslehre, Volkswirtschaftslehre und das Hauptfach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen. Eben weil es zum Teil neue Fächer waren, stellte die Pandemie eine große Herausforderung dar.
Der Distanzunterricht fand über das Programm „Microsoft Teams“ statt, welches es den Lehrkräften ermöglicht, Videokonferenzen stattfinden zu lassen, Unterrichtsstoff hochzuladen und mit den Schülern persönlich zu chatten. Für uns alle war das anfangs ziemlich neu und wir fanden schnell heraus, dass Lehrkräfte auch sogenannte „Assignments“ erstellen können. Diese Funktion von Microsoft Teams ermöglicht es den Lehrern, Aufgaben während des Unterrichts oder Hausaufgaben von Schülern einzusammeln, um so kontrollieren zu können, ob die Schüler mitarbeiten. Der Traum keine Hausaufgaben erledigen zu müssen, verflog schnell, denn Lehrer konnten genau sehen, wer seine Aufgaben abgegeben hat und wer nicht. Zum Teil haben sich diese Assignments sehr überhäuft und man verlor schon mal schnell den Durchblick, was noch abgegeben werden muss oder was schon erledigt ist.
Ein großes Problem während der Pandemie waren die vielen Motivationslücken und die Bettschwere, welche es häufig erschwerten, den Lehrkräften im Unterricht zu folgen und somit den Stoff mitzubekommen. Auch private sowie schulische Internetprobleme haben dazu geführt, dass man manchmal nicht alles verstanden hat. Die Lehrkräfte konnten nicht wie gewöhnlich darauf achten, dass jeder dem Unterricht folgt. Es war häufig unklar, ob man seine Noten noch ausbessern könne, weitere Noten überhaupt noch gemacht werden oder wann es zurück in die Schule geht. Dieses Unwissen stellte für unsere Nerven regelmäßig eine Zerreißprobe dar.
Es gab aber nicht nur schlechte Seiten: Durch den Distanzunterricht wurden der große Druck und Stress, den wir Schüler in den Wochen vor dem Lockdown durchmachen mussten, genommen. Der ständige Aufwand, um 16 Uhr noch in die Schule fahren zu müssen, um eine Kurzarbeit oder Schulaufgabe zu schreiben, entfiel dadurch. War der Distanzunterricht also ein Fluch und Segen zugleich? Das ist natürlich auch Ansichtssache.
Jetzt gerade heißt es: Nach fast 4 Monaten im Distanzunterricht und vielen entfallenen Leistungsnachweisen durften die Schüler*innen nun endlich wieder persönlich in die Schule. Wie lange dies jedoch anhält und ob es möglicherweise zu einer erneuten Schulschließung kommen wird, steht in den Sternen geschrieben …
Verfasser: Lilly Winkler FW 11B